URLAUBSERINNERUNGEN KNIPSEN

Für schöne Landschaftsaufnahmen kann ein Teleobjektiv manchmal sehr hilfreich sein. / Foto: pixabay, Unsplash, CC0 Public Domain

REISEFOTOGRAFIE: AUSSTATTUNG, TECHNIK

Wer heute in den Urlaub fährt, kann inzwischen bereits mit kompakten Kameras oder dem Smartphone, auch ohne umfangreiche Ausrüstung, qualitativ hochwertige Fotos schießen. Je nachdem ob “nur” Schnappschüsse festgehalten werden sollen oder auch gezielt die Landschaft, oder die Liebsten an den ganz besonderen Orten in Szene gesetzt werden sollen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Wir zeigen, was für die außergewöhnlichen Urlaubserinnerungen notwendig ist.

Manche reisen im Urlaub lieber mit leichtem Gepäck und beschränken sich bei der Fotoausrüstung auf das Notwendigste. Andere hingegen möchten vielleicht gerade unterwegs ihrem Hobby frönen und ganz besondere Aufnahmen mit nach Hause nehmen. Welches Zubehör wofür nötig ist und wie die besten Urlaubsfotos gelingen, hängt dabei von verschiedenen Kriterien ab.

Reisefotografie als eigenes Genre
Die Fotografie unterwegs auf Reisen ist eines der vielfältigsten Genres. Tolle Landschaften, spannende exotische Kulturdenkmäler oder besondere Momente inmitten einer außergewöhnlichen Kulisse – der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.

Auf Blogs oder sozialen Netzwerken im Internet können zahlreiche Fotografen – egal ob Profis oder Amateure – bei ihren Reisen durch die Welt verfolgt werden. Einige widmen sich dabei ganz bewusst einem bestimmten Thema wie beispielsweise exotischem Essen oder auch Actionfotos von verschiedenen Outdooraktivitäten. Die große Vielfalt kann als Inspiration zum Ausprobieren einer bestimmten Technik dienen oder Anregungen für besondere Urlaubsziele geben. Manche der Reisefotografen zeigen dabei auch, dass für tolle Aufnahmen nicht unbedingt eine teure Kamera notwendig ist.

Schnappschüsse mit der Kompakt- oder Handykamera
Auch wenn die Smartphones heute wieder zunehmend größer werden, sind sie eben immer noch etwas kleiner und handlicher als eine Systemkamera. Für schnelle Schnappschüsse ist das “Telefon” zudem schnell aus der Hosentasche gezogen und ohne große Einstellungen gleich einsatzbereit.

Manche Hersteller setzen dabei zudem noch verstärkt auf eine umfangreichere Ausstattung beim Objektiv, wie beispielsweise das Samsung Galaxy mit dem 10fach-Zoom. Zudem ergänzen zahlreiche Apps und digitale Filter die fotografischen Möglichkeiten. Auf Reisen wollen heute viele nicht mehr auf die schnellen Fotos mit dem Smartphone verzichten. Im Gepäck ist das Gerät ohnehin mit eingeplant.

Wer qualitativ etwas mehr von seinen Schnappschüssen erwartet, muss auf eine Kompaktkamera zurückgreifen. Die kleinen Kraftpakete nehmen inzwischen nicht mehr viel mehr Platz in Anspruch und bieten dabei einfach weitaus mehr Möglichkeiten. Vor allem bei Modellen mit größerem Sensor und einem lichtstarken Objektiv können die Nachteile der Smartphone-Kameras auch ohne viel mehr Gewicht ausgeglichen werden.

Die meisten Smartphones bieten heute für Schnappschüsse eine ausreichende Bildqualität. Verschiedene digitale Filter oder Apps erweitern die Möglichkeiten zusätzlich. / Foto: Fotolia, nixki

• Kamera: In vielen Situationen möchten viele nicht auf die Vorteile einer Spiegelreflexkamera verzichten. Inzwischen bieten einige spiegellose Modelle jedoch qualitativ kaum Nachteile und sind einfach kompakter. Wer die Wahl hat, kann mehrere Kameras einpacken und bei einem Ausflug je nach Bedarf den passenden Fotoapparat mitnehmen. Für manche Einsätze sollte über eine robustere Kamera nachgedacht werden, die auch mal einen Sturz unbeschadet überlebt. Wer viel im Outdoorbereich unterwegs ist, wird die Vorteile zu schätzen wissen.

• Objektiv: Reiseobjektive mit großem Brennweitebereich sind für die meisten Situationen ausreichend und decken mit einem Umfang von etwa 16 bis 300 Millimetern eine umfassende Bandbreite an Möglichkeiten ab. Weitwinkel-, Normal- und Teleobjektiv sind hier in einem vereint. Wer mag kann zudem noch ein Objektiv mit Festbrennweite (z.B. 35 Millimeter) einpacken. Manche sind mit einem integrierten Bildstabilisator ausgerüstet, der bei schnellen Schnappschüssen hilfreich sein kann.

• Filter: Überaus praktisch auf Reisen ist ein Filter Container Stack, bei dem die einzelnen Filter aufeinandergeschraubt platzsparend zusammen untergebracht werden können. Neben einem Polfilter kann ein Graufilter (ND-Filter) ganz hilfreich sein, um auch bei Tag Langzeitbelichtungen machen zu können.

• Stativ: Hier lohnt es sich meist, etwas mehr Geld zu investieren. Ultra-leichte Materialien wie Carbon bringen eine enorme Ersparnis beim Gewicht mit sich. Günstigere Modelle, bei denen auch bei der Stabilität und Langlebigkeit keine Abstriche gemacht werden müssen, sind zudem aus Aluminium erhältlich. Bei einer etwas schwereren Kamera sollte auf ein kompakt zusammenfaltbares Reisestativ zurückgegriffen werden. Für das Smartphone genügen dagegen oft die kleinen Tripods oder Ministative.

Was zudem nicht vergessen werden sollte, sind ausreichend Speicherkarten und Wechselakkus für die verschiedenen Kameras. Erstere nehmen ohnehin nicht viel Platz ein und nicht benötigte Akkus können auch im Hotelzimmer auf ihren nächsten Einsatz warten. Nichts ist ärgerlicher auf Reisen, wie wenn im richtigen Moment kein Speicherplatz mehr zur Verfügung steht oder die Batterien ihren Geist aufgeben.

Spezielle kompakte und leichte Stative fallen beim Reisegepäck nicht so sehr ins Gewicht. / Foto: Fotolia, narathip12

Sicherheit
Was auf Reisen oftmals wichtig sein kann ist eine wasserdichte Kameratasche. Damit ist das Equipment auch bei widrigen Wetterverhältnisse gut geschützt. Viele schwören zudem auf unauffällige Taschen, die den Inhalt nicht auf den ersten Blick erahnen lassen. In kritischen Situationen sollte ohnehin besonders auf die Ausrüstung geachtet werden, um nicht unfreiwillig von seinem “Schätzchen” getrennt zu werden. Hier macht eine kompakte Kamera, die unkompliziert eingepackt werden kann oft mehr Sinn.

Im Flugzeug ist es oft sicherer, Kamera, Objektive und Speichermedien im Handgepäck mit sich zu führen. Auch ein Stativ kann im Einzelfall mit ins Handgepäck. Kabel und Akkus können dagegen im normalen Koffer mitreisen. Je nachdem wie teuer und umfangreich das Equipment ausfällt, kann eine Fotoversicherung einen zusätzlichen Schutz vor Verlust oder Beschädigungen bieten. Auch wenn die Ausrüstung normal in der Hausratsversicherung berücksichtigt ist, gilt der Versicherungsschutz meist nicht für Reisen. Es lohnt sich jedoch, die verschiedenen Angebote zu vergleichen und abzuwägen ob der Schutz notwendig ist, denn verschiedene Situationen sind von vorn herein bei der Versicherung ausgeschlossen.

In einer gut gepolsterten Tasche ist die Fotoausrüstung auf Reisen am besten aufgehoben. / Foto: Fotolia, knewmetawee

Action- und 360°-Kameras
In den letzten Jahren hat sich vor allem auf dem Markt der Actionkameras und anderer Gadgets viel getan. Die robusten Geräte sind speziell für Einsätze im Outdoorbereich oder für Bewegtaufnahmen ausgerüstet und entsprechend stabil oder auch wasserfest. In der Regel sind die Kameras nicht mit einem eigenen Display ausgestattet. Die Steuerung und Bildkontrolle funktioniert meist über eine drahtlose Verbindung zu einem Smartphone oder Tablet mit Hilfe einer entsprechenden App. Die inzwischen erschwinglich gewordenen Multitalente eröffnen gerade auf Reisen ganz neue Möglichkeiten bei der Fotografie. Das geringe Gewicht ist ein großes Plus und bietet viel mehr Bewegungsfreiheit. Interessante Aufnahmen sind beispielsweise auch mit den speziellen 360°-Kameras möglich. Als aufsteckbares Accessoire für das Smartphone können damit ohne großen Aufwand Rundumansichten fotografiert oder gefilmt werden.

Fazit
Die Wahl der richtigen Ausrüstung ist meistens ein Kompromiss. Steht ein umfangreicheres Equipment zur Verfügung, sollte überlegt werden, welche Objektive sich in der Brennweite überschneiden und ob tatsächlich alle mit ins Reisegepäck müssen. Meistens zeigt sich, dass vor Ort dann die Entscheidung doch zugunsten der kompakteren Ausrüstung fällt, da zu viel Ballast einfach auch die Mobilität einschränkt. Oft lohnt es sich, kleine qualitative Abstriche zugunsten der Flexibilität zu machen.

Autor: red